Das Hot Dry Rock-Verfahren
Rund 90% des geothermalen Gesamtpotenzials in Deutschland sind der petrothermalen Geothermie zuzuordnen. Das bedeutet, dass die interessantesten Wärmequellen in sehr großer Tiefe zu finden sind, wo es allerdings keine Heißwasser-Zonen (Aquifere), sondern lediglich hartes kristallines heißes Gestein gibt.
Risiken der Geothermie
Der Anteil der Geothermie an den heute insgesamt eingesetzten regenerativen Energieträgern ist – trotz der Beständigkeit infolge fehlender Volatilität – noch sehr gering. Dies liegt vor allem an den verschiedenen Risiken, die ein Geothermieprojekt mit sich bringt. Diese sind:
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geologische Risiken
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Standort- und Fündigkeitsrisiken
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wirtschaftliche Risiken
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politische Risiken
Tiefe Geothermie
Vergleichsweise hohe Temperaturen des Erdreiches gibt es erst in sehr tiefen Regionen. So werden zur Nutzung geothermaler Energie Abteufungen von mehreren tausend Metern vorgenommen.
Grundsätzlich kann man von einem Temperaturgradienten ausgehen, der ca. 3K/100m Bohrtiefe entspricht. Das bedeutet, dass die Temperatur in 1000m Tiefe rund 30K über der an der Oberfläche liegt. Wirtschaftlich betriebene Anlagen arbeiten mit Tiefen zwischen 3000m und 6000m. Man muss allerdings bei der tiefen Geothermie zwischen petrothermaler und hydrothermaler Geothermie und bei letzterer zwischen "Hochenthalpie-" und "Niedrigenthalpie"-Bereiche unterscheiden.
Ursprung der Erdwärme
Im Erdinneren herrschen sehr hohe Temperaturen, die der Oberflächentemperatur der Sonne vergleichbar sind. So würde man im Erdkern Temperaturen zwischen 4000° und 6700°C messen. Diese Regionen sind technisch natürlich nicht zugänglich, jedoch erfolgt innerhalb der Erde ein permanenter Wärmetransport, in den flüssigen Schichten durch Konvektion (Wärmeströmung) sowie in den massiven Schichten der Kruste durch Konduktion (Wärmeleitung).