Unternehmen profitieren von Transparenz

Ziel der Norm sei Lackner zu Folge nicht die Verringerung des absoluten Energieverbrauchs, sondern die kontinuierliche Effizienzsteigerung. Um diese nachzuweisen, brauche es aussagekräftige Energiekennzahlen. Unternehmen würden von der zusätzlichen Transparenz profitieren, da sie dank objektiver Messungen ihre Effizienzsteigerung verifizieren und so entsprechende Maßnahmen setzen können. Die neuen Bestimmungen gelten sowohl für Erstzertifizierung als auch für Überwachungs- oder Rezertifizierungsaudits. Die Zertifizierungsstellen müssen diese Verbesserungen überprüfen und in ihren Auditberichten dokumentieren.

„Die erreichten Verbesserungen der Energieperformance müssen objektiv nachvollziehbar und nachrechenbar belegt werden. Dieser objektive Nachweis gelingt mit den Normen ISO 50006 und ISO 50015 sowie mit dem ‚International Performance Measurement and Verification Protocol‘ (IPMVP)“, erläutert Lackner.

Kostenloses Webinar – Verbesserung der Energieperformance nachweisen

Die Österreichische Energieagentur bietet dazu in ihrer Academy zwei Schulungen an. Details zur neuen Bestimmung und den Fortbildungen werden zudem in einem kostenloses Webinar am 14. Juli 2017 um 10.30 bis 11:30 Uhr von ExpertInnen der Österreichischen Energieagentur erläutert. Interessierte haben darüber hinaus die Möglichkeit Fragen zu stellen. Die Anmeldung zum Webinar ist ab sofort unter diesem Link möglich: www.energyagency.at/iso50001

Handlungsbedarf bei 40 Prozent der laut EEffG verpflichteten Unternehmen, die das „interne Energieaudit“ gewählt habenIn Österreich verpflichtet das Energieeffizienzgesetz (EEffG) große Unternehmen zur Durchführung von Energieaudits oder zur Einführung von Energie- oder Umweltmanagementsystemen. „Über 40 Prozent der laut EEffG verpflichteten Unternehmen, welche die Option „Managementsystem und internes Audit“ gewählt haben, setzen beim Energiemanagement auf ISO 50001. Für viele dieser Betriebe besteht nun Handlungsbedarf“, betont Lackner und verweist dabei auf die Zahlen der Monitoringstelle Energieeffizienz aus dem Berichtsjahr 2016 (Details siehe hier). Hinzu kommen Lackner zu Folge noch KMU, die nach dem EEffG keiner Verpflichtung unterliegen, und alle Unternehmen, die die Norm derzeit einführen oder in der Zwischenzeit eingeführt haben. Die Erfahrungen der Österreichischen Energieagentur zeigen, dass Betriebe von einem Kennzahlensystem, das transparent die energiebezogene Leistung des Unternehmens abbildet, profitieren. Durch diesen strukturierten Blick auf den Energieverbrauch haben sie die Möglichkeit Einsparungen sicher nachzuweisen.

Hintergrund für diese neue Verpflichtung ist die Resolution 2014-12 (http://www.iaf.nu/upFiles/Vancouver_GA_resolutionsRev1V116Oct.pdf) des „International Accreditation Forum (IAF) in welcher bestimmt wird, dass die Akkreditierung der Zertifizierungsstellen bis 14. Oktober auf die ISO 50003:2014 „Anforderungen an Stellen, die Energiemanagementsysteme auditieren und zertifizieren“ umgestellt sein muss.

Einen Überblick zum Schulungsangebot der AEA-Academy bietet diese Webseite, die aktuellen Schulungen sind im Veranstaltungskalender der Österreichischen Energieagentur zu finden. Auf Anfrage führt die Austrian Energy Agency Academy auch Schulungen vor Ort in Unternehmen durch.

Die Schulungen im Detail

Energieleistungskennzahlen und Baseline - Theorie und Praxis
11. September 2017

Nach zweitägiger Ausbildung erhalten Sie einen Qualifikationsnachweis über die Grundkenntnisse zur Bestimmung der Baseline und Energieleistungskennzahlen nach der ISO 50006.

Anmeldung & weitere Details hier.

Nachweis der Effektivität von Energieeffizienzmaßnahmen (IPMVP)

26. September 2017

Die Schulung vermittelt den Nachweis von Energieeinsparungen und die Erstellung von Measurement & Verification Plänen nach einem internationalen Protokoll (IPMVP) und nach der ISO 50015.

Dreitägige Ausbildung (inkl. Prüfung) zum zertifizierten Experten/zur zertifizierten Expertin (Certified Measurement & Verification Professional – CMVP).
Anmeldung & weitere Details hier.

Über die Österreichische Energieagentur – Austrian Energy Agency

Die Österreichische Energieagentur (AEA) liefert Antworten für die Energiezukunft. Sie berät auf wissenschaftlicher Basis Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung. Die strategischen Schwerpunkte des Kompetenzzentrums für Energie liegen dabei auf der visionzero einer fossilfreien Zukunft, der Transformation des Energiesystems in Richtung Energieintelligenz und den damit verbundenen Umbrüchen in den energierelevanten Branchen. Im Vordergrund steht die Forcierung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energieträgern im Spannungsfeld zwischen Wettbewerbsfähigkeit, Klima- und Umweltschutz sowie Versorgungssicherheit. Die Österreichische Energieagentur ist national und international tätig. Sie entwickelt Strategien für eine nachhaltige und sichere Energieversorgung, führt Beratungen und Schulungen durch und ist die Vernetzungsplattform für die Energiebranche. Die Österreichische Energieagentur setzt klimaaktiv – die Klimaschutzinitiative des BMLFUW – operativ um und koordiniert die verschiedenen Maßnahmen in den Themenbereichen Mobilität, Energiesparen, Bauen & Sanieren und Erneuerbare Energie. Zudem betreibt die Österreichische Energieagentur im Auftrag des BMWFW die Nationale Energieeffizienz-Monitoringstelle.

ENERGY2027>> 40 Jahre Österreichische Energieagentur

Die Österreichische Energieagentur feiert 2017 ihr 40-Jahres Jubiläum. Das Jubiläumsjahr mit dem Thema ENERGY 2027>> steht ganz im Zeichen der Energiezukunft. Wie werden wir im Jahr 2027 global und lokal Energie erzeugen, verteilen und nutzen? Der Zeitraum scheint kurz, aber angesichts der disruptiven und exponentiellen Entwicklungen ist heute nicht absehbar, wie unsere Energie-Welt in zehn Jahren tatsächlich aussieht und vor welchen Herausforderungen sie dann stehen wird. Weitere Informationen unter www.energyagency.at/energy2027