Der weltweite wirtschaftliche Abschwung hatte sich bisher negativ auf den EEAG-Recyclingmarkt ausgewirkt, was damit zusammenhing, dass die Preise zum Beispiel für Stahl und Kunststoff graduell sanken, wie auch die Tonnage von elektronischem Abfall. Als eurozentrischer Markt wurde das europäische Wachstum zudem durch die bleibende Stabilität in wichtigen Regionen Westeuropas beeinträchtigt. Erst jetzt scheint der Markt wieder im Wachstum begriffen zu sein.

Der EEAG-Recyclingmarkt ist zudem weitestgehend abhängig von rechtlichen Vorgaben, die dem Markt den Hauptantrieb geben. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Europa aufgrund seiner EEAG-Richtlinie die führende Region in der Welt ist. Hinzu kommt die Starke lokale Präsenz führender Unternehmen im Markt.

Die EU-Richtlinien EEAG, ROHS sowie zum Öko-Design haben alle einen festen Stichtag, und einzelne Mitgliedsstaaten haben ernsthafte Versuche unternommen, lokale Systeme und Vorgehensweisen festzulegen, um die Ziele und Vorschriften der Richtlinien zu erreichen bzw. einzuhalten.

Die EEAG-Richtlinie sieht vor, dass jeder Mitgliedsstaat bis 2016 von 100 Tonnen an elektrischen und elektronischen Gütern jeweils 45 Tonnen E-Schrott recycled. Das Ziel der Rückgewinning soll dabei auf 65 Prozent der Verkäufe bis 2019 oder 85 Prozent des Gesamtabfalls erhöht werden. Neue Mitgliedsstaaten haben hierfür eine Fristverlängerung bis 2021 erhalten. Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Neufasssung der EEAG-Richtlinie ist die Erweiterung auf Solarpanele, Leuchtstofflampen mit Quecksilber und Geräten, die Substanzen beinhalten, die zum Abbau der Ozonschicht führen.

Zukünftiges Wachstum im Markt wird es voraussichtlich auch in anderen globalen Märkten geben, hauptsächlich in Nordamerika. Die Marktdynamik wird bestehenbleiben aufgrund der schnell anwachsenden Mengen an E-Schrott, die verarbeitet werden müssen, um die rechtlichen Vorgaben einzuhalten.

Marktteilnehmer sollten einige wichtige Aspekte berücksichtigen, die eine Gefahr für das Marktwachstum darstellen. Eine kraftlose Gesetzgebung ist einer dieser Faktoren. „Einer der Gründe, weshalb die EEAG-Richtlinie bisher noch nicht den versprochenen Erfolg gebracht hat, obwohl sie starke Unterstützung erhalten hat, ist die ineffektive Anwendung der Rechtsvorgaben,“ erklären die Analysten von Frost & Sullivan. „Einige der Hauptmärkte, darunter Grossbritannien, haben grosse Probleme bei der Umsetzung von vornherein, was mit der Schwierigkeit zusammenhängt, eine so genannte ‚Herstellerverantwortung’ zu bestimmen, wie es von der Gesetzgebung vorgegeben wurde.“

Der wirtschaftliche Abschwung hat sich zudem negativ auf die weltweite industrielle Aktivität ausgewirkt und einen starken Preisabfall bei Abfällen aus Stahl und Kunststoff mit sich gebracht, was sich wiederum negativ auf die Preise in der Recycling-Industrie für diese Güter ausgewirkt hat. Fallende Preise für Sekundärstoffe haben das Recycling unattraktiv gemacht.

Der Export von Elektro- und Elektronik-Altgeräten nach Asien, wo die Gesetzgebung und Normen für Abfallmanagement moderater sind, ist schiesslich ein Thema von weltweitem Ausmass. Dadurch, dass Standards zur Einführung weltweit variieren, ist es bisher noch relativ leicht, grosse Mengen an E-Schrott aus den entwickelten Märkten nach China oder Indien zu verschieben.

Die Studie Global Opportunities in the Waste Electrical and Electronic Equipment (WEEE) Recycling Services Market (M6D2) ist Bestandteil des Growth Partnership Service Programms Environment, das noch weitere Analysen im Bereich Abfallmanagement und Wasser- und Abwasserbehandlung umfasst. Sämtliche Studien im Subskriptionsservice basieren auf ausführlichen Interviews mit Marktteilnehmern und bieten detaillierte Informationen über Marktchancen und Branchentrends.

http://www.frost.com.