Die Megacities mit ihren Millionen Einwohnern sieht die VDE|DKE aktuell als die größte Herausforderung der Zukunft für die Normung. In allen Bereichen von Energiemanagement, Gesundheit, Elektromobilität und Home Automation müssten die Ingenieure den Menschen in der Stadt durch nachhaltige Lösungen mehr Lebensqualität möglich machen. "Smarte Lösungen für eine komplexe Welt" lautet entsprechend das Motto der VDE|DKE-Jahrestagung, die heute in Offenbach stattfindet und 400 teilnehmende Normungsexperten zählt. Über Energieeinsparungs¬systeme gelte es beispielsweise, die Erzeugung und den Verbrauch von Energie miteinander in Einklang zu bringen. Lokal und regional müsse möglichst auch immer so viel Energie erzeugt werden, wie verbraucht werde. Im Bereich Gesundheitswesen werden aufgrund der alternden Gesellschaft zunehmend intelligente Assistenzsysteme (AAL Ambient Assisted Living) benötigt. Für die Integration der zahlreichen proprietären Geräte und Systeme haben die Normungsexperten des VDE bereits eine Normungsroadmap erarbeitet. Entsprechende Anwendungsregeln für Krankenhäuser kündigte Thies für die nächsten Tage an.

Auch im Bereich Elektromobilität hat die VDE|DKE bereits in Koordinationsarbeit eine Normungsroadmap für gemeinsame E-Mobility-Standards in Europa vorgelegt. Dabei müssen Standards aus so unterschiedlichen Welten wie IT, Elektrotechnik und Automobilbau aufeinander abgestimmt werden, die gleiche Sprache musste erlernt werden. Nur ein Beispiel: In der Energietechnik beginnt Hochspannung bei 1.000 Volt, die Automobilbauer zählen alles jenseits von 12 Volt zum Hochspannungsbereich. Noch wichtiger für die Normung sei es aber jetzt, die Sicherheit im Elektroauto zu erhöhen. "Es ist nachvollziehbar, dass wir bei Spannungen von bis zu 1.000 Volt in den künftigen Elektroautos beispielsweise über den Schutz gegen elektrischen Schlag, besonders beim Laden, weiterhin nachdenken müssen", sagte Wolfgang Hofheinz, Vorsitzender der VDE|DKE und Geschäftsführer der Bender GmbH & Co. KG in Grünberg, heute in Offenbach.

Für den Bereich Hausautomation (Home Automation) ist die VDE-Normungsexperten bereits aktiv geworden und haben mit weiteren Partnern zur diesjährigen Hannover Messe die sogenannte EEBus-Initiative (www.EEBus.org) gestartet. Das Ziel: EEBus als standardisiertes und konsensorientiertes Vernetzungskonzept von Smart Grid und Smart Home weiterzuentwickeln und im Markt zu etablieren. "Bislang kommt der Markt nicht in Gang, die Unternehmen nutzen alle unterschiedliche Standards", erklärt Thies. Der neue EEBus soll dieses Problem beheben. In diesem Zusammenhang weist der Experte darauf in, dass es sich bei dem EEBus nicht um einen komplett neuen Bus handelt, sondern um die Verbindung der bereits vorhanden Geräte mit den neuen über eine entsprechende Middleware.